Geräteübergreifende Verfolgung
Für Werbefirmen und Betreiber von Internetseiten ist es sehr interessant, Nutzer eindeutig zu identifizieren. Wenn man dann noch Nutzer geräteübergreifend erkennen und verfolgen kann, bleiben bei der Nutzungsauswertung fast keine Wünsche mehr offen.
Erkennung durch verwendete Geräte
Bei Apple- und bei Android-Geräten gibt es eine Geräte-ID und eine Werbe-ID. Die Geräte-ID wird für jedes Gerät vom Hersteller oder beim erstmaligen Einschalten des Gerätes generiert und kann danach in der Regel nur noch schwer wieder geändert werden. Die Werbe-ID wird ähnlich generiert, kann aber vom Nutzer des Gerätes wieder geändert werden. Des Weiteren steht dann noch die MAC-Adresse der LAN-Schnittstelle bzw. WLAN-Schnittstelle und der Bluetooth-Schnittstelle zur Verfügung – jede Netzwerkschnittstelle benötigt eine MAC-Adresse. Diese MAC-Adresse ist in der Hardware der Netzwerkschnittstelle gespeichert und wird vom jeweiligen Betriebssystem bzw. von der Firmware ausgelesen und verwendet. Die MAC-Adresse wird weltweit nur einmal vergeben. Diese MAC-Adresse kann mehr oder weniger leicht auch vom Nutzer geändert werden.
Des Weiteren stehen bei Geräten die über Mobilfunk verfügen dann noch die IMEI (Seriennummer zur eindeutigen Identifizierung des Mobilfunk-Endgerätes) und die IMSI (Internationale Mobilfunk-Teilnehmerkennung) zur Verfügung.
Geräte-ID, Werbe-ID, MAC-Adresse, IMEI oder IMSI können von jeder App bzw. von jedem Programm auf dem Gerät ausgelesen und verwendet werden. Die MAC-Adresse kann zusätzlich von jedem Gerät mitgelesen werden, welches sich in Funkreichweite befindet.
Benutzt der Nutzer keine App, sondern einen Browser, so stehen noch mehr Möglichkeiten der Erkennung und Verfolgung zur Verfügung. Cookies und Flash-Cookies kennt heute jeder, der mit einem Browser im Internet unterwegs ist. Wer jetzt Cookies sperrt bzw. nur bestimmte Cookies zulässt und denkt, dass er nicht mehr verfolgt werden kann, der irrt sich leider.
Ein Browser übermittelt an den Server des Betreibers der Internetpräsenz weitere Daten. Übertragene Daten können zum Beispiel sein: Auflösung des Bildschirms, verwendetes Betriebssystem, installierte Schriftarten, installierte Add-ons und unterstützte Videoformate.
Erkennung durch das Nutzerverhalten
Auch wenn der Benutzer auf seinen Geräten einige angeführte Dinge sperrt, immer mal wieder verändert und mehrere Geräte für das Surfen im Internet benutzt, kann er durch sein Nutzungsverhalten auf den einzelnen Geräten wiedererkannt werden.
Der Benutzer ruft mal mit dem einen und mal mit einem anderen Gerät immer die gleichen Internetpräsenzen auf und loggt sich in seine Accounts ein. Zusätzlich speichern viele Internetpräsenzen für die Wiedererkennung des Benutzers Cookies auf dem Gerät des Benutzers ab.
So können zum Beispiel Werbetreibende im Internet durch die sehr sichere Identifizierung des Benutzers diesen über sämtliche Internetpräsenzen und über alle Geräte hinweg verfolgen. Wenn dann die Betreiber der Internetpräsenzen eng mit den Werbetreibenden zusammenarbeiten, können weitere Daten (zum Beispiel Post-Adresse, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Geschlecht) gewonnen werden und zu einem Profil zusammengefügt werden. Solche Profile sind sehr interessant für die Werbewirtschaft, denn die Werbung kann dann genau auf bestimmte Benutzer ausgerichtet werden.
Wie Nutzer verfolgt bzw. indentifiziert werden können:- Anonymität: Ultraschall-Tracking kann Tor-Nutzer deanonymisieren (externes Angebot)
- Fingerabdruck: Fast jeder Browser ist eindeutig zu identifizieren (externes Angebot)
- Zählpixel auf Internetseiten (externes Angebot)
- Cookies und Targeting: Mehr Sicherheit beim Surfen (externes Angebot)
- Spion inside – Tracking dank Google Webfont-Nutzung (externes Angebot)
- Werbung: Facebook-Cookies verfolgen jetzt auch Nichtmitglieder (externes Angebot)
- User-Tracking im Web: Forscher warnt vor heimtückischer Tracking-Technik (externes Angebot)